Wenn ihr wüsstet, wieviele Blogbeiträge ich dieser Tage begonnen und dann doch in einen festverschlossenen Ordner in den Keller meines Bewusstseins gesperrt habe. Einige. Vielleicht werde ich diesen hier heute veröffentlichen. Hoffentlich.

Endlich wird es Herbst, endlich wird es kalt. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich mal so sehr auf die kalte Jahreszeit gefreut habe, wie die letzten Wochen. Endlich täglich in die Lieblings-Wolldecke einkuscheln, mit der Wärmflasche im Arm und einem duftenden Gewürztee in der Hand. Mein Ehemann rollt schon mit den Augen, wenn ich das gute Stück aus der Kiste hole. Aber diese paar uralten roten Quadratmeter Wolle von Ikea beschützen mich schon seit unzähligen Jahren vor Kälte und vor der Welt. Die Decke muss bleiben.

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Es geht wieder ein bißchen los: Der Medienrummel um den Film. Und um meine Person. Ich freue mich natürlich über jede Anfrage und bin mit Begeisterung dabei, wenn es darum geht „Kleine graue Wolke“ bekannt zu machen und in der Welt zu verbreiten. Na klar! Mein Herz hängt so sehr an diesem Film. Ich bin so gespannt, was damit passiert. Und vor allem, wie er ankommen wird!

Was mich jedoch Mal um Mal fast ein wenig befremdet, ist diese Person. Diese Regisseurin. Diese Betroffene, die angeblich so mutig und so tapfer ihre Gefühle darstellt. Dieser angeblich so starke Mensch, der seinen Alltag mit MS meistert.

Das soll ich sein? Diesmal ist es nicht das für meine Verhältnisse normale Maß an Selbstkritik bis hin zu Selbstzweifeln. Nein. Es fühlt sich anders an. Diesmal ist es eher ein Erstaunen, wie die Welt mich wahrnimmt. Oder zumindest, wie ich von den berichtenden Personen wahrgenommen werde. Erstaunen über das, was ich anscheinend ausstrahle.

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MS. Multiple Sklerose. Manchmal muss ich es laut vor mich hin sagen. Um mich zu erinnern? Vielleicht.

Der dritte Schub ist der Erste in meiner Laufbahn mit dieser Erkrankung, bei dem ich auf Kortison verzichtet habe. Am Anfang noch ein recht gutes Gefühl. Sich erfolgreich gegen diese Plackerei gewehrt zu haben. Doch mittlerweile gehen die Mind Games los. Was wäre gewesen, wenn.

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… denn ich hab JA gesagt! JA zu dem Mann, der vor fast genau drei Jahren an meinem Krankenbett saß und zu mir sagte: „Wir schaffen alles zusammen, egal was jetzt kommt!“

JA zu einem gemeinsamen Leben, in dem die MS mal eine größere, mal eine kleinere Rolle spielen wird. Und JA zu meiner neuen kroatischen Familie, die mich unterstützt und aufgenommen hat wie eine eigene Tochter. Es war einfach nur traumhaft.

In dem Land, in dem vor drei Jahren die MS ausgebrochen ist.

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Zugegeben: Eine gute Bloggerin bin ich derzeit nicht. Jetzt sind schon wieder Monate zwischen diesem und dem letzten Blogpost vergangen. Ich kann quasi die Stimmen von verschiedenen Bekannten aus meinem Umfeld in meinem inneren Ohr hören, die mit mir schimpfen. Tja. Was soll ich sagen. Mir bleibt oft einfach keine Ruhe mehr in den letzten Wochen. Ich hoffe auf Leser, die mir das verzeihen und trotzdem dann und wann auf meine Seite schauen.

Ein neuer großer Meilenstein ist nun geschafft: Kleine graue Wolke feierte in Emden Weltpremiere! Das Team vom 25. Internationalen Filmfest Emden | Norderney hat uns sehr herzlich und mit offenen Armen empfangen. Der Film ist sogar für den AOK Filmpreis nominiert worden!

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Die ersten warmen Tage liegen ja nun schon etwas länger hinter uns, wenn ich mich mal an den Anfang des März erinnere. Aber vorgestern hatte ich diesen speziellen Moment. Dieses allererste Mal im Jahr, wenn ich vor eine Tür trete und es so richtig nach Frühling riecht. Wenn der Wind die Sommerluft bringt.

Ob es wohl die Sonne ist, die meine Kreativ-Geister und meine Schreib-Lust wieder zum Leben erweckt? Der blaue Himmel? Das Grün, das sich langsam aus der Erde kämpft? Was auch immer. Es tut einfach nur gut. Auf der Premiere hat mir die liebe Beate, eine meiner Film-Protagonistinnen, statt einem Blumenstrauß drei kleine Tütchen mit Samenkugeln geschenkt. Denn wie ihr vielleicht noch wisst, haben wir das Glück eine kleine grüne Oase auf unserer Stadt-Dachterasse zu haben. Als sich vor ein paar Wochen die ersten Sonnenstrahlen und warmen Tage angekündigt haben, hab ich sie natürlich prompt ausgepflanzt. Und nun, zwei Wochen später:

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Hey, lange nichts gehört! Ja, richtig, es gibt mich noch. Die vergangenen Großereignisse haben mich zu einer kleine Auszeit gezwungen.

Aber nun ist es geschafft!! Der Bachelor steckt sicher in der Tasche und „Kleine graue Wolke“ hat eine grandiose Teampremiere gefeiert!

Der Tag ist so schnell an mir vorbeigeflogen, dass ich es gar nicht richtig wahrgenommen habe, was alles passiert ist. Hier eine kleine Zusammenfassung von unserem Tag: Alles hat am 22. Februar früh morgens begonnen: Schnell aus dem Bett springen, die letzten kleinen Vorbereitungen und HandOuts sortiert  – und dann, Zeit für’s Frau Sein. Für den großen Tag nochmal schnell aufhübschen lassen. Um neun Uhr im Friseursessel Platz genommen und eine Stunde später gestriegelt wieder raus. Rein ins Auto und ab zum Kino.

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Jedes Wort auch nur zu denken, geschweige denn es auf Papier oder in den Rechner zu bringen, ist zurzeit Quälerei. Im Schneckentempo setzt mein Gehirn die Buchstaben zu Worten zusammen und bevor ich es geschafft habe, dass der ganze Satz da steht, wie er sein soll .. hab ich ihn auch schon wieder vergessen. Und von vorn.

Wie zum Teufel soll man in so einem Zustand eine wissenschaftliche Arbeit zu Papier bringen?

Jeder Tag ist gerade ein erneuter Kampf: Mein Schneckentempo-Gehirn gegen die Deadline Ende der Woche. Wie gut, dass ich den Großteil schon geschafft habe. Aber ich habe nicht erwartet, was mich nach Ende der Filmprodukion noch erwartet auf dem harten Weg zum Bachelor.

Naja, aber das wäre ja wohl ein schlechter Witz, wenn das jetzt nicht mehr klappt? Tschakka!!

Deswegen muss ich euch leider noch ein bißchen mit der Fortsetzung meiner KGW-Anfangs-Geschichte vertrösten. Aber sie kommt! Versprochen!